Projekt „Wald und Jagd“ gestartet

Sekundarstufe
Kürzlich begann das Projekt „Wald und Jagd“, an dem zwölf Jugendliche aus der Sekundarstufe teilnehmen. Das Projekt wird in Kooperation mit Dipl.-Forstwirt Stephan Jüstl und den beiden Forstingenieuren Kim Jüstl und Robert Schendel von den Bayerischen Staatsforsten durchgeführt. Es erstreckt sich über ein ganzes Schuljahr, während dessen Dauer wir immer wieder für ein bis zwei Tage im Sachsenrieder und Dienhausener Wald bei Denklingen sein werden und Themen wie Waldmanagement, Hochsitzbau, Holzernte und –verarbeitung im Sägewerk sowie Kartierung und Verbissaufnahme von Neupflanzungen aus eigener Anschauung und eigenem Tun kennenlernen werden. Bereits im November war Stephan Jüstl bei uns in der Schule und gab uns eine Einführung zu den Themen „Nachhaltiges Wirtschaften im Wald“ und „Jagd“.

Im Dezember startete die Praxisphase des Projekts mit dem Modul „Jagd“. Einmal nachmittags und einmal morgens waren wir mit den Förstern auf dem Hochsitz, um auf Rehe anzusitzen. Obwohl die Chancen auf Erfolg bei einer solchen Ansitzjagd deutlich unter 50% liegen, hatten wir beide Male Glück und erlegten jeweils ein Reh. Im Anschluss gingen die Jugendlichen mit in die Wildkammer, um zuzusehen, wie die Tiere aufgebrochen und ausgenommen werden. Kim übernahm diese Arbeit, während Stephan erklärte, was sie jeweils tat und welche Organe zu sehen waren – eine Anatomievorlesung life und close-up.

Spannende Arbeit in der Wildkammer. „Irgendwie ist es faszinierend und schön, gleichzeitig aber auch eklig.“ (Jakob, 12 Jahre)

Abends gingen wir zu einer Forstarbeiterhütte im Sachsenrieder Wald, wo wir zu Abend aßen und mit Schlafsäcken und Isomatte übernachteten. Es gab weder Strom noch fließend Wasser, zum Glück aber reichlich Feuerholz und zwei gute Öfen.

Die Kniehütte im Sachsenrieder Wald, in der wir übernachtet haben.

Vormittags im Dienhausener Wald
Nachdem wir am Samstagmorgen mit unserer Arbeit in der Wildkammer fertig waren, luden uns Kim und Stephan in ihre Küche ein, wo wir zusammen frühstückten und danach über alle möglichen Aspekte von Jagd redeten, z.B. Ethik, Ökologie, Recht, Biologie, Physik, Geschichte und so weiter.

Aufmerksame Zuhörer im Wald und eifrige Diskutanten in der Küche

Nun ist geplant, im Sachsenrieder Forst vier Wildkameras zu installieren. Die Kameras im Wert von insgesamt ca. zweieinhalb Tausend Euro wurden uns vom Forst- und Jagdausrüster Grube aus Norddeutschland zusammen mit dem Kamerahersteller Minox für ein Jahr kostenfrei überlassen. Per Mail liefern sie uns Fotos aus dem Wald direkt auf den PC im Klassenzimmer.

Lorenz Schmilinsky