Zirkuspädagogische Schulung für unser Zirkusprojekt

Lange mussten wir warten…aber endlich weht wieder ein Hauch von Zirkusluft durch das Schulhaus. Das Zirkusprojekt „Circus Pepperino“, das wir in der Sekundarstufe in den letzten Jahren erfolgreich etabliert hatten, musste wie so vieles in den letzten eineinhalb Jahren eine Zwangspause einlegen. Und das, obwohl wir bereits für Juli des letzten Schuljahr ein großartiges Vorhaben geplant hatten.

Die Grundschule Schwabsoien bei Schongau hatte uns für ein großes einwöchiges Zirkusprojekt an ihrer Schule engagiert, damit wir den Kindern dort eine ganze Woche lang den Spaß am Zirkus und die einzelnen Zirkusdisziplinen näherbringen und mit ihnen eine Zirkus-Gala einstudieren. Die Verträge waren bereits unterschrieben und so hätten wir für diese aufwendige und große Aufgabe knapp 6000€ für unsere Schülerfirma verdient, … wäre da nicht… etwas dazwischen gekommen…

Neues Schuljahr…neue Hoffnung. Da zum Glück die GS Schwabsoien ihre Anfrage zu gleichen Konditionen auf dieses Schuljahr verschoben hatte, jedoch die Siebt- und Achtklässler vor lauter Corona bisher noch gar keine Idee von der Zirkuspädagogik bekommen konnten, entschieden wir uns, in diesem Jahr auf jeden Fall wieder für die interessierten Schüler der SEK eine viertägige Schulung anzubieten, die die Jugendlichen zu zirkuspädagogischen Assistenten ausbildet. Und diese fand vor einigen Wochen erfolgreich statt. Was für eine Freude…endlich wieder gemeinsam spielen, lachen, planen, jonglieren, tanzen, essen, … all die Dinge, die so lange nicht möglich waren.

Der erste Schulungsblock fand am 28./29.Mai, der zweite am 18./19. Juni bei uns in der Schule statt. Insgesamt waren rund 24 SchülerInnen angemeldet. Als Referent war Christoph Heesch im Haus, Zauberer und Zirkuspädagoge und einfach ein lustiger Vogel:).

Eindrucksvoll zeigte er uns, wie wir es schaffen können, durch geschicktes Anleiten von Zirkusspielen in wenigen Minuten eine besondere Stimmung in eine Gruppe zu zaubern. Nach wenigen Spielen legte jeder von uns seine Hemmungen ab und wir genossen es, wieder mal verrückt, laut und durchgeknallt zu sein. Wir lernten, wie wir die Aufmerksamkeit einer Gruppe bekommen, ohne herumzuschreien und wie man einen Workshop didaktisch so aufbaut, dass die Kinder nicht im Nu die Lust verlieren, auch wenn zum Beispiel das Jonglieren nicht sofort funktioniert. Außerdem standen in theoretischen Einheiten die Themen emotionale und soziale Entwicklung von Kindern und die Bedeutung der Psychomotorik auf dem Programm und wir besprachen, was die Zirkuspädagogik in dieser Hinsicht leisten kann. Am letzten Tag erfuhren wir noch wichtiges Grundwissen zum Thema Aufsichtspflicht. Insgesamt waren wir viel in Bewegung und Interaktion. Besonders schön war es, dass jeweils an den Freitagen trotz der laufenden Prüfungsphase auch die Neunt- und Zehntklässler, also die „alten Zirkusnasen“, dabei waren und die Inhalte durch ihre Erfahrung der letzten Jahre bereichern konnten.

Leider konnten wir auch in diesem Juli wieder nicht nach Schwabsoien fahren. Zu ungewiss war noch vor kurzem die Situation. Doch so lange müssen wir nicht warten. Denn dieses Mal verschieben wir die Woche in den kommenden Herbst und hoffen, dass es dann endlich klappen wird und wir all das, was wir in den Schulungstagen gelernt haben, dann wirklich mit den Grundschulkindern dort umsetzen werden. Und bis dahin, durften wir schon im eigenen Haus „üben“. Zwei tolle Zirkustage mit der P1 zeigten uns, dass es tatsächlich funktioniert und wir es schaffen können, Kindern mit der Idee des Zirkus ein besonderes Erlebnis zu bereiten. Jetzt heißt es dranbleiben, üben und fleißig planen für das nächste Schuljahr. Wir freuen uns drauf:)

Euer Circus Pepperino- Team