Es gibt keine Zeugnisse mit Noten. Stattdessen gibt es ausführliche Informationen zum individuellen Entwicklungs- und Lernprozess (kurz IzEL). Das ersetzt das Notenzeugnis. Die Lehrkräfte dokumentieren ihre täglichen Beobachtungen zur individuellen Persönlichkeitsentwicklung, zum Arbeits- und Sozialverhalten und zum Lernfortschritt eines jeden Kindes und Jugendlichen. Diese Beobachtungen werden in einer kategorisierten Dokumentationsform dargestellt. Das bedeutet, die Leistungsmessung erfolgt ebenfalls individuell und umfasst somit viel mehr als „nur Zensuren“.

Die Form der IzEL wurde vom Montessori Landesverband Bayern entwickelt und erfolgte in Absprache mit dem bayerischen Kultusministerium. Inhaltlich orientiert es sich an den Lernzielen der bayerischen Lehrpläne. Ausgeteilt wird es zu den bayerischen Halb- und Endjahresterminen.

Was erhalten die Schüler*innen?

Zum Halbjahr:

In der Primarstufe 1, 2 und in der Sekundarstufe gibt es zum Halbjahr ein ausführliches Gespräch mit den Kindern, deren Erziehungsberechtigten und den zuständigen Pädagog*innen.

In der Primarstufe 2 gibt es zusätzlich eine schriftliche Rückmeldung zum Arbeits- und Sozialverhalten in Form des IzELs.

In der Sekundarstufe erhalten die Jugendlichen der 9. und 10. Jahrgangsstufe das komplette IzEL mit allen Lernbereichen. Benötigen die Jugendlichen der 7. und 8. Jahrgangsstufe für ihre Berufsbewerbungen ein IzEL, erhalten sie es auf Nachfrage.

Zum Schuljahresende:

Alle Schüler*innen erhalten ein IzEL. In der Primarstufe erhalten sie zusätzlich aus den Projekten eine schriftliche Rückmeldung (incl. Monami).

Die Kinder und Jugendlichen erhalten die Rückmeldung über
• direkt durch das Material (Selbstkontrolle ist Standard bei Montessori-Material)
• durch die Rückmeldung der Lehrkraft
• über die IzEL (siehe unter „Was bedeutet das IzEL?“)
• die Teilnahme an den Halbjahresgesprächen (siehe unter Halbjahresgespräche)

Die Eltern erhalten die Rückmeldung über
• Gespräche mit eigenem Kind
• Dokumentation der Kinder in ihrem Lerntagebuch/“Planner“ (siehe unter Lerntagebuch/“Planner“)
• Halbjahresgespräche (Kind/Eltern/Pädagog*innen)
• Elterngespräche
• die IzEL durch differenzierte Anforderungsstufen

.

In der Primarstufe 2 und in der Sekundarstufe führen alle Kinder und Jugendlichen ein Lerntagebuch bzw. einen „Planner“, in dem sie täglich dokumentieren, mit welchen Themen sie sich beschäftigt haben. Dies führt die Kinder zur Reflektion und sie können ihren Lernprozess besser nachvollziehen.

Zum Schulhalbjahr findet ein verpflichtendes Halbjahresgespräch statt. In diesem bekommen die Eltern Informationen zum Lern- und Entwicklungsstand ihres Kindes. Auch Ziele für das kommende Halbjahr können dort gesteckt werden. Ab der 2. Klasse findet das Gespräch zusammen mit dem Kind statt.

Eine staatlich genehmigte Schule steht unter staatlicher Aufsicht, hat jedoch auch Freiheiten, die die Umsetzung der Montessori-Pädagogik ermöglichen.

  • Wir orientieren uns an dem amtlichen bayerischen Lehrplan für Grund- und Mittelschulen, müssen ihn jedoch nicht 1:1 umsetzen. Wir bieten darüber hinaus mehr Lehrinhalte, vor allem durch die Vielfalt der Darbietungen nach Maria Montessori (AMI-Inhalte, siehe unter AMI). Das bedeutet, dass wir zusätzlich auch Inhalte der Lehrpläne der Realschule und des Gymnasiums anbieten.
  • Wir haben keine Notenbewertungen. Somit entsteht kein Notendruck. Die Rückmeldungen an die Schüler*innen erfolgt individuell und gezielt.
  • Die freiere Gestaltung des Stundenplanes ermöglicht uns längere Freiarbeitszeiten (siehe unter Freiarbeit).
  • Wir können keine staatlichen Abschlusszeugnisse erstellen. Das bedeutet, dass unserer Abschlussschüler*innen ihren Abschluss (Qualifizierender Abschluss an Mittelschulen oder den Mittleren Schulabschuss) als externe Prüflinge an einer staatlichen Schule ablegen. An diesen Prüfungen sind die Lehrkräfte unserer Schule ebenfalls anwesend. Von unserer Partnerschule im Landkreis erhalten sie ein staatliches Zeugnis für ihre Leistungen (mit Noten).

An unserer Schule lernen Kinder verschiedener Jahrgangsstufen zusammen in einer festen Klasse. Die Jahrgänge 1-3 sind in den Klassen der Primarstufe1 und die Jahrgänge 4-6 sind in der Primarstufe 2 zu finden.

In der Sekundarstufe lernen die Jahrgänge der 7-9. Die 10. Jahrgangsstufe bildet eine eigene Lerngruppe.

Den Kindern wird so erleichtert, Lernpartner*innen zu finden, die zu ihrem Entwicklungsstand passen. Kinder, die in manchen Bereichen schneller lernen, können sich älteren Schüler*innen anschließen und umgekehrt.

Ältere Schüler*innen erhalten zudem die Möglichkeit ein Vorbild für Jüngere zu seinen.

Freiarbeit ist das Kernstück der Montessori-Pädagogik und somit die Unterrichtsform, in der die Schüler*innen der Primar- und Sekundarstufe überwiegend lernen. Während der Freiarbeit finden Darbietungen statt und gleichzeitig arbeiten die Kinder selbstständig an Themen, die sie sich selbst gewählt haben. Sie dürfen dafür ihren Arbeitsplatz und die Arbeitspartner*in frei wählen. Auch entscheiden sie selbst, wie lange und wie oft sie an einem Thema arbeiten. Sie werden dabei von den Pädagog*innen unterstützt.

In der Primarstufe 1 und 2 können die Kinder im Rahmen des Projektunterrichts erste Kenntnisse in Spanisch erwerben, die sie dann ab der Sekundarstufe, im Rahmen des „Offenen Ganztagsangebotes“, nachmittags vertiefen und intensivieren können.

Wir achten beim Einsatz von digitalen Medien sehr auf die Entwicklungsstufe der Kinder. Deshalb nutzen die Kinder im Kinderhaus und in der Primarstufe 1 (1.-3. Klasse) noch keine digitalen Medien.

Es erfolgt eine schrittweise Heranführung an den sinnvollen Einsatz von digitalen Medien, insbesondere zu Recherchezwecken und Präsentationen von Arbeitsergebnissen.

Ab der Primarstufe 2 können die Schüler*innen zu bestimmten Themen an Tabletts arbeiten. Sie sammeln erste Erfahrungen mit „Office“ und werden an Internetrecherchen herangeführt. Auch besteht die Möglichkeit das „10-Fingersystem“ zu erlernen. Zudem gibt es ein IT-Projekt, in das sich die Kinder einwählen können, hier werden die Themen aus dem bayerischen Lehrplan vermittelt.

In regelmäßigen Abständen werden externe Spezialist*innen für Schüler*innenworkshops und für Elternvorträge eingeladen.

AMI steht für Association Montessori International. Es ist der Verein, der von Maria Montessori 1929 selbst gegründet wurde. Er soll ihre Pädagogik weiterführen und erhalten.

Im Rahmen einer Offenen Ganztagsschule bieten wir eine Betreuung an den Tagen Montag bis Donnerstag bis 16.30 Uhr und am Freitag bis 15.30 Uhr an.

Es werden keine Schulaufgaben geschrieben. Die Pädagog*innen sind im guten Austausch mit den Kindern, so dass sie wissen, welches Kind gerade wo steht. Die Kinder können die Themen solange üben, bis sie es verstanden und verinnerlicht haben. Deshalb sind Schulaufgaben nicht notwendig.

Es gibt keine klassischen Hausaufgaben an unserer Schule. Stattdessen üben die Schüler*innen mit Hilfe von Vertiefungsarbeiten am Vor- und Nachmittag. Diese Arbeiten bestehen nicht nur aus schriftlichen Übungen, sondern umfassen vor allem anwendungsbezogene Übungen wie eine Wanderung/einen Ausflug selbständig planen, Bücher lesen, für ein Referat recherchieren, anstehende Hausarbeiten, Einkaufen gehen, ÖPNV nutzen, ….